LÄRM
Was ist an Straßenlärm so störend? Die Lautstärke, der Sound oder eher das Vorhandensein eines Hintergrundgeräusches, das all unsere Aktivitäten begleitet? Hat die Gewöhnung an dieses ständige Hintergrundgeräusch vielleicht mit sich gebracht, dass die jüngeren Generationen gesundheitsschädliche Lautstärken wie in Discos oder bei Rockkonzerten gerne akzeptieren?
Die Entscheidung, ob ein Geräusch als angenehm oder störend empfunden wird, ist von einer Vielzahl von Einflussparametern abhängig und schließlich sehr subjektiv. Nichtakustische Variable wie Kontrollierbarkeit, Voraussagbarkeit, Einstellung zur Lärmquelle sowie Aktivität zur Zeit der Exposition und Tageszeit beeinflussen die Wahrnehmung und Bewertung der Schallimmission in unterschiedlicher Weise. Unkontrollierbarer, nichtvoraussagbarer Lärm wird zum Beispiel als sehr unangenehm empfunden. Motorradfans sind von sonst schlecht geduldetem Motorradlärm begeistert. Diese Tatsache macht die Herleitung von Methoden und Berechnungsverfahren zur objektiven Beschreibung der Störwirkung von Geräuschen sehr schwierig.
 
Allgemeines über Lärm:
Schalldruckpegel
Abbildung 1: Schalldruckpegel verschiedener bekannter Geräusche [2], [1]

Abbildung 1
zeigt die Schalldruckpegel verschiedener bekannter Geräusche.
Der in Abbildung 1 erwähnte Schalldruckpegel ist A-bewertet, d.h. es wird mittels einer Bewertungskurve berücksichtigt dass das menschliche Ohr Töne mit gleichem Schalldruck in unterschiedlichen Tonhöhen unterschiedlich laut empfindet,
Abbildung 2.
Lautstärkewahrnehmung
Abbildung 2: Kurven gleicher Lautstärkewahrnehmung [1]
Die A-Bewertung entspricht dem Kurvenverlauf bei 40 Phon. Phon ist eine Maßeinheit der psychoakustischen Größe Lautstärkepegel. Der Wert in Phon gibt an, welchen Schalldruckpegel (in dB) ein Sinuston mit einer Frequenz von 1000 Hz besitzt, der gleich laut wie das Schallereignis empfunden wird.
Bewertungskurven
Abbildung 3: Bewertungskurven für Schallpegelmesser mit Berwertungsfiltern [3]

In Messgeräten wird diese Bewertung durch elektrische Filter realisiert.

Für die Beschreibung von Schallereignissen mit zeitlich schwankendem Schalldruckpegel wie beim Verkehrslärm wird der energieäquivalente Dauerschallpegel Leq verwendet. Er entspricht dem Schalldruckpegel, der bei dauernder Einwirkung dem unterbrochenen Geräusch oder dem Geräusch mit schwankendem Schalldruckpegel energieäquivalent ist.

Bei einem gleichbleibenden gleichartigen Geräusch im Bereich über 40 dB ist ein Schallpegelunterschied von

• 1 dB kaum wahrnehmbar,
• 3 dB deutlich wahrnehmbar und
• 10 dB entspricht einem etwa doppelten bzw. halbierten Lautheitseindruck.

Die Summe zweier inkohärenten Schallquellen mit gleichem Pegel ergibt eine Schalldruckpegelzunahme um 3 dB gegenüber einer Schallquelle, unabhängig von der anfänglichen Höhe. Zwei 80 dB-Schallquellen erzeugen also zusammen 83 dB. Eine Verzehnfachung der Anzahl der Schallquellen erhöht den Schalldruckpegel um ca. 10 dB und entspricht somit einer Verdoppelung der Lautheit.

LITERATURVERZEICHNIS (klicken für mehr/weniger Informationen)

[1] Wikipedia, die freie Enzyklopädie: http://de.wikipedia.org/wiki/Dezibel
[2]
N.N., Lärm – Hören, Messen und Bewerten, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Umweltberatung Bayern, Stand: Oktober 2003. http://www.bayern.de/lfu/umwberat/laerm1_okt2003.pdf
[3]
Lenz, H.P.: Skriptum zur Vorlesung "Verbrennungskraftmaschinen Grundzüge", Institut für Verbrennungskraft-maschinen und KFZ-Bau, Technische Universität Wien, Bericht B 2760, 16. verbesserte Auflage 2001

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