Straßenverkehrslärm und Senkungsmöglichkeiten

Das Fahrgeräusch setzt sich aus dem Motorgeräusch, dem Rollgeräusch und dem Windgeräusch zusammen. Bei niederen Geschwindigkeiten und vor allem beim Beschleunigen ist das Motorgeräusch entscheidend, bei höheren Geschwindigkeiten (ab ca. 60 - 80 km/h) ist das Rollgeräusch vorwiegend und bei sehr hohen Geschwindigkeiten kommt das Windgeräusch hinzu.
 
Das Motorgeräusch setzt sich zusammen aus:
 
    • Geräusch der angesaugten Luft
    • Geräusch infolge der Verbrennung und der mechanischen Bewegung und Schwingungen der Motorbauteile wie
      Kolben, Ventilsteuerung, Lüfter usw.
    • Geräusch der ausströmenden Abgase
    • Geräusche der Nebenaggregate
 
Das Rollgeräusch entsteht durch die Wechselkräfte, die beim Abrollen auf der Fahrbahn sowie durch die Verdrängung der Luft aus den Profilrillen der Reifen erzeugt werden. Reifenkonstruktion, Gummihärte, Profilgestaltung und die Fahrbahnoberfläche beeinflussen die Geräuschentwicklung.
Mit der Fahrgeschwindigkeit nimmt das Rollgeräusch stark zu. Die Schalleistung steigt mit der 3. Potenz der Fahrgeschwindigkeit, der Schallpegel zirka 9 dB je Verdoppelung der Geschwindigkeit [1].

Das Windgeräusch entsteht aus Wirbelablösungen und ist vor allem bei sehr hohen Geschwindigkeiten wichtig.

Zur Senkung des Motorgeräusches gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die mehr oder weniger einsetzbar sind, wie z.B. die Verkleinerung des Druckanstiegs im Arbeitsverfahren, den Ausgleich der Massenkräfte oder die Verringerung des Hubes im Kurbeltrieb sowie die Isolierung von Leitungen und Gelenkwelle. Die Kapselung von Motor und Getriebe hat sich in letzter Zeit als bestens wirkende Maßnahme erwiesen. Die Nachteile sind Mehrgewicht, Kühlprobleme und Mehraufwand bei der Motorwartung. Diese Methode wird sowohl bei LKW wie auch für Diesel-PKW verwendet.

Die Senkung von Rollgeräuschen wird sowohl mit lärmarmen Reifen wie auch durch lärmmindernde Fahrbahnbeläge erzielt.
Betonfahrbahnen und vor allem Pflasterbeläge sind lauter als glatte, trockene Asphaltbahnen. Lärmmindernder hohlraumreicher Drainasphalt wirkt primär durch Interferenzeffekte zwischen einfallender und austretender Schallwelle im Bereich der höheren Frequenzen.

Lärmschutzwände werden vielfach eingesetzt, helfen in vielen Fällen, wirken aber für den Autofahrer oft störend.

LITERATURVERZEICHNIS (klicken für mehr/weniger Informationen)
[1] Lenz, H.P.: Skriptum zur Vorlesung "Verbrennungskraftmaschinen Grundzüge", Institut für Verbrennungskraft-maschinen und KFZ-Bau, Technische Universität Wien, Bericht B 2760, 16. verbesserte Auflage 2001
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